Singen und Musizieren mit Demenzkranken

290414

Textfeld: •Beobachtungen

      - Ohne Zweifel bringt das „Singen und Musizieren“  Abwechslung in den Heimalltag.

         - Insbesondere der Sozialdienst im Heim begrüßt die ehrenamtliche Arbeit sehr und schätzt sie als Unterstützung und Bereicherung.

         - Auch der Pflegedienst freut sich über die Hilfe, zumal während der Singestunde faktisch der „Heimmusiker“ die Aufsicht über das Gros der Bewohner wahrnimmt. Manchmal mag der „Heimmusiker“ aber auch bestimmte Pflegeabläufe, insbesondere aber den Hausputz etwas stören.

         - Über das Singen und Musizieren werden bei den Bewohnern durch Text und Melodie wohl nahezu alle Gefühle (Emotionen) angesprochen. Es dominieren aber sicher Fröhlichkeit und tiefe Freude.

         - Ein bildungspolitischer Aspekt:  Bei fortgeschrittener Demenz kann der Kranke aus eigenem Antrieb den Schatz seiner Kenntnisse  wohl nicht mehr abrufen und auch nicht das weite Feld seiner Emotionen nutzen. Aber je mehr jemand in Kindheit, Jugend und frühem Alter an Bildungsgut und an Sensibilität erworben hat, umso mehr lässt sich auch unter den Bedingungen der Demenz abrufen  und verlebendigen.

        

Textfeld: K. Fr. Beringer, 11.3.2014, etwas resignativ, nachdem er gehört hatte,
wie groß das Sangesrepertoire der Senioren war:
„Was werden unsere Enkelkinder wohl singen können,
wenn sie selber einmal ins Heim kommen?!

       - Wie lange erreicht man den Menschen musikalisch noch?

       Wenn er noch hören kann, bis auf sein Sterbebett.

         - Aber dennoch bleibt zu wiederholen: Man darf den Rang und die Angemessenheit von Musik nicht überschätzen. Noch wichtiger bleiben für den Menschen die sozialen Kontakte. Schließlich musiziert man nicht mehr. Man hält die Hand.